Bürgergemeinde Landquart
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(GAI Urk.14)
Weil die Gemeinde aber bezüglich Wun und Weide, wie auch Alpen, schlecht versehen ist, verknüpft sie ein Abkommnis damit. Dasselbe bestimmt:
Ulysses von Salis hatte 1633 das Schloss Marschlins erworben und neu aufgebaut. Er war Stammvater der von Salis-Marschlins.
An den Hochgeachten Herrn Ammann und Wohlweise Obrigkeit löblicher Gemeinde Igis
Hochgeachtete Hochzuverehrende Herrn!
Die äusserst gütige und freundschaftliche Aufnahme die ich seit meiner hiesigen
Anwesenheit bey Ihnen Hochzuverehrende Herren und sämtlichen Mitgliedern Ihrer
löblichen Gemeinde gefunden habe hat mich mit dem lebhaftesten herzlichsten Danke und zugleich mit dem Wunsche erfüllt näher in Ihrer Mitte aufgenommen zu werden. Ich bin daher so frey mein diessfälliges ergebenstes Ansuchen an dieselben zu richten mich als Bürger Ihrer Löblichen Gemeinde aufnehmen zu wollen, und bitte Sie dabey überzeugt zu sein dass keinerlei selbstsüchtigen Zwecke von was immer einer Art sie auch sein möchten diesen Wunsch in mir rege machten wohl aber das Verlangen durch ein noch engeres Band die freundschaftlichen Verhältnisse noch fester zu knüpfen, welche mir den Aufenthalt in Ihrer Löblichen Gemeinde so werth und angemessen machen.
Genehmigen Sie Hochzuverehrende Herren anbey für sich und zu Handen Ihrer
Löblichen Gemeinde die Versicherung ausgezeichneter Hochschätzung und Ergebenheit
Ihres ganz ergebensten Dr Carl v. Pestalozzi
Marschlins d 16. Nov. 1820
Oberst C. v. Pestalozzi, der Ehegatte der Barbara Jacobea von Salis-Marschlins (1793-1871), wurde noch im gleichen Jahr ins Igiser Bürgerrecht aufgenommen.
Chur den 4. Oct. 1850
An die löbliche Obrigkeit von Igis.
Hochgeachtete Herren !
Da der Unterzeichnete das Gut zum Russhof sammt den übrigen zur Masse des Herrn Land. Lareda selig gehörenden Effekten kaufweise übernommen hat und gesonnen ist den grössten Theil des Jahres auf dem Gute zuzubringen, so hat er sich entschlossen, sich zum Bürgereinkauf in der Gemeinde Igis zu melden. Obgleich das Russhofgebäude selbst auf Zizersergebiet liegt (*1),
so zieht der Unterfertigte doch vor sich bei der löbl. Gemeinde Igis zum Einkauf zu melden, weil einerseits der grösste Theil der Güter auf Igisergebiet liegt und anderseits besonders weil er wegen der konfessionellen Verhältnisse der Gemeinde Zizers nicht gerne zu Anständen Veranlassung geben möchte, zugleich hegt er die Hoffnung, dass es mit der Zeit gelingen möchte, die unnatürlichen Grenzverhältnisse zwischen den beiden Gemeinden zu ändern, so dass auch das
Russhofgebäude selbst dem Igisergebiete zufällt.
Der Unterzeichnete ist keineswegs gesonnen die jetzigen Bürger in Bezug auf Alpen oder Gemeindegüter zu schmälern; er verpflichtet sich daher auf den Fall, dass die löbl. Gemeinde Igis ihn als Bürger aufzunehmen belieben würde nicht mehr Vieh in die Gemeindsalp zu schicken als etwa ein anderer Gemeindsbürger und verzichtet zudem noch auf die ihm selbst allfällig zutreffenden Gemeingüter zu Gunsten des Pfrundtheil oder Armenfonds , je nach dem die löbl. Obrigkeit dieses Bene dem einen oder anderen Fond zusprechen will.
Unter solchen Bedingungen sieht nun der Unterzeichnete der Erklärung der löbl. Gemeinde in Bezug auf die Bürgeraufnahme entgegen, und erklärt sich zu diesem Behufe bereit Gulden achthundert zu bezahlen.
In Erwartung einer geneigten Entsprechung geharrt mit volllkommenster Hochachtung Einer wohllöbl. Obrigkeit und löbl. Gemeinde
Ergebenster Diener Fried. Wassali.
*1 Der Russhof, resp. der spätere Plantahof wurde erst 1913 im Zuge der regierungsrätlich verordneten Grenzkorrekturen und Aufhebung der Exklaven eingemeindet. Zur Person von Friedr. Wassali siehe Angaben im Kapitel "Bürgergeschlechter".
Igis hat nur einmal das Bürgerrecht ehrenhalber verliehen. Und zwar an
Salis, von Ludwig Rudolf, geb. 1863, Professor, Kantonsrichter,
Grossrat, Kirchgemeindepräsident, ursprünglich Bürger von Maienfeld und Soglio und Ehrenbürger von Basel. Ehrenbürgerrecht von Igis 1909.
Das Ehrenbürgerrecht erstreckt sich auf die Ehefrau Mathilda, geb. Gujer u. die Söhne Andreas Dietegen Rudolf, geb. 1897, Adolf Gubert Rudolf, geb. 1899 u. Anton Rudolf Ulysses Vinzens, geb. 1904
( Auszug aus Kirchenbuch)
„1719, 5. Februar starb Gerichtsgeschworener Marti Heinrich. Der Anlass zu seinem Tode war dieses:
Meister Johannes Wilhelm hat einige Herren ein Gastmahl aufgerichtet zur Dankbarkeit, dass er angenommen wurde zu einem Gmeindsgenoss. Herr Geschworener steht auf, den andern unvermerkt, geht hinweg, zu wasend, weist man nit, ist bald hernach unten an der Stege des Hauses verfallen. Tod gefunden worden 67 Jahre seines Alters. Sonste ein Frommer, Gottsfürchtiger, ehrlicher Mann.
Hoffend Gott der Herr werde ihme an seinem letzten Weg auch gnedig gelassen."
(Quelle: GAI, 8/5 Entwurf eines Schreibens des Ammanns und der Obrigkeit der Gemeinde Igis vom Oktober 1837 an den hochlöblichen Kleinen Rath des Kantons Graubünden)
Hochlöblicher Kleiner Rath !
Die in Hochdero Ausschreiben vom 23. August enthaltenen, den Weibereinkauf
betreffenden Fragen, können wir diese dahin beantworten:
Indem wir glauben, die in dem Ausschreiben des hochlöbl. Kl. Rathes enthaltenen Fragengenügend beantwortet zu haben beteuern wir mit der vollkommensten
Hochachtung
Der Ammann im Amt.
(Quelle GAI (8/5:) Von Meister Jacob Kreis fl. 30 als Einkauf in die Angehörigkeits-Cassa hiesiger Gemeinde, für seine zukünftige Frau, an baar empfangen zu haben, bescheinigt Igis den 12. Juni 1841, Jacob Jost, Sekelmeister.